Skizze für Skizze macht sich Bronislava von Podewils mit der Körperlichkeit und den Bewegungsabläufen der Tiere vertraut, um diese Erfahrung letztlich bei der Gestaltung der plastischen Arbeiten aufzugreifen. Wie schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts die Bildhauerin Renée Sintenis entwickelt die Künstlerin mittels der Zeichnung ein Gefühl für die Gestalt der Tiere.
Mit Kohle, Tusche oder Grafitstift fertigt die Künstlerin Zeichnungen, welche die intensive Auseinandersetzung mit der Körperlichkeit und der Bewegung der Tiere auf eindrückliche Weise verdeutlichen. Es dreht sich hierbei nicht um das bloße Erfassen der äußerlichen Merkmale, sondern allem voran um die Gebärde, die körperliche Energie und die Wiedergabe einer besonderen Empfindsamkeit.
Im Kontrast von Schwarz und Weiß, von offenen und dicht erarbeiteten Körperpartien werden mit der Flüchtigkeit der Technik, mit der Leichtigkeit des Strichs kurze Momente von Kraft und Dynamik der Tiere festgehalten. Der Betrachter wird hierbei im direkten Kontakt in die Arbeit mit einbezogen.
Oftmals blicken dazu die Tiere ihr Gegenüber an, fordern Auge in Auge zum Dialog und damit zur unmittelbaren Zwiesprache auf.
Achtsamkeit und das Bewusstsein, welchen Einfluss jede Entscheidung für Mensch, Tier und Umwelt sie nach sich ziehen kann, stecken in den Assoziationen der konzentrierten und spannungsreichen Zeichnungen Bronislava von Podewils.
Simone Maria Dietz M.A.
